Die Lebertransplantation beinhaltet die Entnahme, Präparation und Vorbereitung des Spenderorgans, Entfernung der erkrankten Leber des Organempfängers und Implantation des Transplantatorgans. Gefäßverbindungen der Leber, welche den Einstrom und Ausstrom von Blut gewährleisten müssen ebenso hergestellt werden wie die Ableitung des Galleflusses. Die zu verbindenden Strukturen im Einzelnen sind die
- untere Hohlvene, welche das aus der Leberauströmende Blut aufnimmt
- Pfortader, die das vom Darm, Milz und Bauchspeicheldrüse kommende Blut der Leber zuführt,
- Leberarterie, welche die Leber mit sauerstoffreichem Blut versorgt, und
- Gallengang, der Galleflüssigkeit aus der Leber in den Darm ableitet.
Die Operationsmethoden variieren je nach Art des Spenderorgans, der Empfängersituation und in manchen Fällen der Erkrankung des Empfängers.
Für die meisten Patienten jedoch ist der Ablauf der Lebertransplantation folgender:
- Querverlaufender Hautschnitt, bogenförmig unter dem Rippenbogen
- Eröffnung des Bauchraumes und Ausschluss von Erkrankungen, die eine Transplantation unmöglich machen (z.B. nicht diagnostizierte Tumoren außerhalb der Leber, nicht kontrollierbare Infektherde)
- Mobilisation der erkrankten Leber aus ihren Verwachsungen (bei Patienten mit ausgeprägter Leberzirrhose und entsprechenden Umgehungskreisläufen kann dies mitunter erschwert sein)
- Darstellung und Präparation von Gefäßstrukturen, die im weiteren Verlauf wieder hergestellt werden müssen (untere Hohlvene oberhalb, unterhalb und hinter der Leber, Pfortader, Leberarterie und Gallengang)
- Durchtrennung der genannten Strukturen und Entfernung der erkrankten Leber
- Implantation der Spenderleber mit Verbindung folgender Gefäßstrukturen durch Handnähte:
- Obere Hohlvene des Transplantates mit den Sümpfen der Lebervenen des Empfängers (piggyback Technik)
- Pfortader von Spender und Empfänger
- In der Regel erfolgt die Reperfusion der Leber mit Blutstillung nach diesem Schritt, anschließend Komplettierung des Wiederanschlusses von Leberarterie und Gallengang ebenfalls durch Handnähte:
- Leberarterie von Spender und Empfänger
- Zuletzt Verbindung von Spender und Empfänger Gallengang
- Erneute Kontrolle auf Bluttrockenheit und Galleleckagen, Einbringen von Wunddrainagen
- Bauchdeckenverschluss und Verband.
Die Patienten werden postoperativ auf die Intensivstation zur weiteren Rekonvaleszenz verlegt, die Beendigung der Beatmung erfolgt je nach Länge und Verlauf der Operation noch im Operationsaal oder auf der Intensivstation.