Radiofrequenzablation
Für eine Tumorablation (Tumorentfernung) mittels Radiofrequenzablation (RFA) qualifizieren sich Patienten mit einem hepatozellulären Karzinoms (HCC) im Frühstadium oder mit Lebermetastasen z. B. kolorekektaler Karzinome, bei denen eine chirurgische Resektion (Entfernung) nicht berücksichtigt werden kann.
Die Ablationssonden werden in Lokalanästhesie und in Analgosedierung (Medikamente zur Schmerzstillung und Beruhigung) perkutan (durch die Haut) in die betreffenden Lebertumore/-metastasen eingebracht. Das Einbringen der Ablationssonden erfolgt aus Sicherheitsgründen generell ultraschallgesteuert oder unter computertomographischer Steuerung, um eine Verletzung von umgebenden organischen Strukturen (Dünndarm, Dickdarm, Magen, Gallenblase, Gefäßstrukturen) zu vermeiden. Nach Positionierung der Ablationssonde im Tumor wird dieser sowie ein den Tumor umgebender Sicherheitssaum an gesundem Gewebe durch einen hochfrequenten Wechselstrom auf über 100° Celsius erhitzt. Hierdurch entsteht im Tumor und in seiner unmittelbaren Umgebung eine Koagulationsnekrose (Zone der Zerstörung bzw. Verkohlung).
Am wirksamsten ist die RFA bei lokalen Tumoren bis zu einem Durchmesser von 3 cm. Durch Mehrfachablationen in überlappender Technik können Lebertumore/-metastasen bis zu 5 cm Durchmesser einschließlich eines Sicherheitssaumes von 5 mm therapiert werden. Bei erneut auftretenden Lebertumoren/-metastasen kann die RFA erneut angewndet werden.
Die Dauer einer RFA beträgt in der Regel zwischen 30 und 45 Minuten. Während und nach einer RFA-Prozedur können Nebenwirkungen auftreten, die das subjektive Befinden der Patienten beeinträchtigen (z. B. lokaler Leberschmerz, erhöhte Temperatur, Anstieg der Leberparameter, Anstieg der Entzündungswerte, Nachblutung). Um diese Nebenwirkungen überwachen bzw. entsprechende Symptome behandeln zu können, wird in der Regel ein stationärer Aufenthalt von bis zu zwei Tagen notwendig.